Überblick Einsatzstichwörter

Einsatzstichwörter dienen dazu, Einsatzkräfte bereits bei der Alarmierung eine erste Einschätzung über die Art und den Umfang eines Einsatzes zu geben. Sie helfen, schnell wichtige Informationen zu erfassen und sich bestmöglich vorzubereiten. Auf dieser Seite möchten wir ihnen die Bedeutung dieser Stichwörter näherbringen, damit sie besser verstehen, wie Einsätze strukturiert werden und wie wichtig eine klare Kommunikation im Ernstfall ist. So schaffen wir Transparenz und fördern das Verständnis für unsere Arbeit.

Brandeinsätze (F-Stichworte)

1. F1 (Kleinbrand)
Einfache Brände, die keine umfangreiche Ausstattung erfordern, wie z. B. brennende Mülltonnen, Papierkörbe oder kleinere Feuer im Freien. Dieser Einsatz wird häufig durch eine kleine Einheit mit minimalem Materialaufwand bewältigt.

2. F2 (Mittelbrand)
Brände in Wohngebäuden oder Teilen davon, wie Dachstühle, Zimmer oder Keller. Häufig kommt es bei diesen Einsätzen zu Rauchentwicklungen, die eine gründliche Belüftung erforderlich machen. Solche Einsätze können auf angrenzende Gebäude übergreifen, wenn sie nicht rasch eingedämmt werden.

3. F2 Y (Mittelbrand mit Menschenleben in Gefahr)
Einsätze, bei denen zusätzlich zur Brandbekämpfung Menschen aus gefährdeten oder bereits verrauchten Bereichen gerettet werden müssen. Dies kann z. B. bei Wohnungs- oder Zimmerbränden mit eingeschlossenen Personen der Fall sein.

4. F3 (Großbrand)
Großflächige Brände in komplexen Strukturen, wie Industriehallen, Hochhäusern oder großen Gewerbebetrieben. Diese Einsätze erfordern eine koordinierte Einsatzleitung, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern und angrenzende Bereiche zu schützen.

5. F4 (Großschadenslage)
Extrem umfangreiche Schadenslagen, wie z. B. Brände in Krankenhäusern, Flughäfen oder großen Industrieanlagen. Solche Einsätze erfordern eine länderübergreifende Koordination und häufig die Unterstützung durch Spezialkräfte.

6. F BMA (Brandmeldeanlage)
Alarm durch die Auslösung einer automatischen Brandmeldeanlage. Häufig handelt es sich hierbei um Fehlalarme oder kleinere Entstehungsbrände, die frühzeitig entdeckt wurden.

Hilfeleistungseinsätze (H-Stichworte)

1. H1 (Kleine technische Hilfeleistung)
Einsätze, die mit geringem Aufwand durchgeführt werden können, wie z. B. das Entfernen von umgestürzten Bäumen, das Abpumpen von Wasser aus Kellern oder die Rettung von Tieren aus Notlagen.

2. H1 Y (Person in Gefahr)
Hierbei handelt es sich um Einsätze zur Unterstützung des Rettungsdienstes, z. B. Türöffnungen für Patienten in medizinischen Notfällen oder die Befreiung von Personen aus blockierten Aufzügen.

3. H2 (Mittlere technische Hilfeleistung)
Umfassendere technische Einsätze, wie umgestürzte Fahrzeuge oder Gebäudeeinstürze, bei denen Sachwerte gesichert oder zerstörte Strukturen stabilisiert werden müssen.

4. H KLEMM 1 Y (Eingeklemmte Person)
Verkehrsunfälle oder andere Unfälle, bei denen Personen in Fahrzeugen oder Maschinen eingeklemmt sind. Das Ziel ist die schnelle Befreiung und Übergabe an den Rettungsdienst.

5. H GAS 1 (Gasgeruch)

Einsätze zur Überprüfung von Gaslecks, bei denen häufig unklare Gerüche in Wohngebieten gemeldet werden. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Gefahrenabwehr und der Evakuierung bei Bedarf.
Gefahrenlagen mit besonderer Komplexität

3. H UNWETTER STURM
Einsätze nach schweren Sturmschäden, z. B. umgestürzte Bäume, beschädigte Dächer oder umhergewehte Gegenstände. Der Schwerpunkt liegt auf der Wiederherstellung der Sicherheit und der Beseitigung von Gefahrenquellen.

4. H UNWETTER WASSER
Einsätze bei Hochwasserereignissen oder Überschwemmungen, z. B. überflutete Straßen oder vollgelaufene Keller. Hier werden oft Pumpmaßnahmen oder Sperrungen vorgenommen.

(Dieser Überblick zeigt nur einen kleinen Auszug der Einsatzstichwörter, die es gibt.)