Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Harleshausen
Bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Harleshausen und ihres Feuerwehrvereins, zogen Wehrführer Jörg Brüssler und Vereinsvorsitzender Peter Durgeloh vor zahlreichen Mitgliedern und Gästen die Bilanz des abgelaufenen Jahres 2014.
Wegen der im Berichtsjahr geänderten Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) der Feuerwehr Kassel, hätten sich die Einsatzzahlen um das 8fache gesteigert, so Brüssler einleitend. Auf Grundlage dieser neuen AAO wurde jeder der sieben Freiwilligen Feuerwehren (FF) in der Stadt Kassel eine sogenannte Einsatzzone zugeteilt, in welcher die entsprechende FF bei bestimmten Einsatzstichworten automatisch zum Löschzug der Berufsfeuerwehr rund um die Uhr mitalarmiert wird.
Die Feuerwehr Harleshausen arbeitete in der einwohnerstärksten (ca. 50.000 Personen) und flächenmäßig größten Einsatzzone 130 Alarmierungen ab. 56 Einsätze davon eigenständig, d.h. ohne die Kollegen der Berufsfeuerwehr. Besonderes „Highlight“ war dabei der Unwettereinsatz vom 10. auf den 11. Juni der einen 36stündigen Dauereinsatz erforderte. Zu den knapp 1230 Einsatzstunden kämen noch Stunden für Brandsicherheitswachen z.B. bei Veranstaltungen in der Stadthalle, für Ausbildung und Übungen sowie Lehrgangsbesuche. Die insgesamt 33 Mitglieder der Einsatzabteilung hätten so rund 8.350 Dienstunden abgeleistet. “Wir haben die Herausforderungen mit Bravour gemeistert“, so Wehrführer Brüssler auch im Hinblick auf die anfänglichen Bedenken innerhalb der Einsatzabteilung. Gerade in einer Wehr, deren Einsatzkräfte alle außerhalb Harleshausens arbeiteten, gestalte sich eine Tagesalarmierung schwierig. Nicht nur, weil innerhalb von 10 Minuten ein Fahrzeug besetzt sein müsse. Dieses gelinge zwar mittlerweile in 3 – 7 Minuten. Schwierig werde es, wenn die Kräfte noch auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus „abalarmiert“ würden, weil der z.B. Einsatz der FF nicht notwendig sei (Stichwort Fehlalarm einer Brandmeldeanlage). Dann dem Arbeitgeber zufriedenstellend zu erklären zu können, warum man anscheinend wieder einmal für nichts fluchtartig den Arbeitsplatz verlassen habe, würde irgendwann selbst beim verständnisvollsten Arbeitgeber ein großes Problem, ist sich Brüssler sicher.
Gerade vor dem Hintergrund des massiv gestiegenen Einsatzaufkommens wog die wegen technischer Mängel bedingte Außerdienstellung des Rüstwagens entsprechend schwer. „Teilweise haben wir uns wie der sprichwörtliche Cowboy ohne Pferd gefühlt“, beschrieb Brüssler humorvoll die Situation. Auch wenn die Feuerwehr Harleshausen jetzt mit dem ehemaligen Rüstwagen der Wache 2 der Berufsfeuerwehr wieder über ein zweites Großfahrzeug verfüge, müsse sich die Stadt Kassel mit Blick auf die Gesamtsituation der Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Kassel langsam Gedanken machen, so Brüssler. Zum Schluss lobte der harleshäuser Wehrführer, dass die neue AAO ein ganz neues Miteinander innerhalb der Feuerwehr Kassel erzeugt habe. „Wir sind noch stärker zusammengewachsen. Nicht nur die Freiwilligen mit der Berufsfeuerwehr, sondern wir Freiwilligen auch untereinander“, so Brüssler am Ende seines Berichts.
Letztmalig in seiner Funktion als Vereinsvorsitzender legte Peter Durgeloh Rechenschaft für das abgelaufene Jahr ab. Nach insgesamt 15 Jahren an der Spitze des Feuerwehrvereins trat er nicht noch einmal für diese Position an. Er habe seinen „Job immer als Lobbyarbeit für die Feuerwehr begriffen“, so Durgeloh in seinem Resümee. „Die Wertschätzung, die man uns entgegenbringt, ist die Entlohnung unserer Arbeit als Freiwillige Feuerwehr“, so der scheidende Vorsitzende weiter. Wenn man sich jedoch den Fahrzeugpark der Freiwilligen Feuerwehren ansehe, könne man allerdings zur Auffassung gelangen, dass diese nicht sehr ausgeprägt sei. Die Ausmusterung des 25 Jahre alten Rüstwagens, für den zunächst kein Ersatz vorgesehen war, werfe da ein besonderes Schlaglicht, so Durgeloh kritisch.
Dem ebenfalls nach 15jähriger Tätigkeit aus dem Amt scheidenden Kassierer, Balduin Lüpke, wurde ebenso ausdrücklich für seine vorbildliche Arbeit gedankt, wie zuvor dem Vorsitzenden.
Als neuer Mann an der Spitze des Feuerwehrvereins wurde Jan Plettenberg gewählt. Stellvertretender Vereinsvorsitzender blieb Frank-Uwe Günther. Neuer Kassierer wurde Markus Manß. Peter Durgeloh wurde zum Schriftführer gewählt.
In Ihrem 40. Jahr des Bestehens konnte die Jugendfeuerwehr sich über zahlreiche Neuzugänge freuen. Momentan sind 15 Jungen und Mädchen mit großem Engagement in der Jugendgruppe aktiv.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden Vereinsmitglieder für Ihre langjährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt:
Für 25jährige Mitgliedschaft:
- Anita Mahrt
- Stephan Steiger und
- Mathias Lederer
Für 40jährige Mitgliedschaft:
- Jörg Hartmann
- Klaus Bürger
- Manfred Altmann sowie
- Lothar Abhau
Für 50jährige Mitgliedschaft:
- Bernd Götte
(C) MM, 2015